Der Atari Portfolio (auch bekannt als Atari PC Folio) ist ein IBM PC-kompatibler Palmtop-PC. Er wurde im Juni 1989 von Atari veröffentlicht und ist damit der erste Palmtop-Computer der Welt. Der Portfolio ist ungefähr so groß wie eine VHS-Videokassette.

Einführung des Portfolios

DIP Research Ltd., Großbritannien, veröffentlichte 1989 ein Produkt namens DIP Pocket PC. Kurz nach seiner Veröffentlichung lizenzierte DIP dieses Produkt an Atari zum Verkauf als Portfolio in Großbritannien und den USA. In Italien, Spanien und Deutschland wurde es ursprünglich als PC Folio vermarktet. DIP stand offiziell für „Distributed Information Processing“, obwohl es insgeheim für „David, Ian und Peter“, den drei Gründungsmitgliedern, stand. Die ursprünglichen Gründer der Firma waren Ian Cullimore, David Frodsham und Peter Baldwin. Ian Cullimore war vor dem Projekt DIP-Pocket-PC an der Entwicklung der frühen Taschen-Organizer bei Psion beteiligt. Das Nachfolgemodell des Portfolios war der ebenfalls von DIP entwickelte Sharp PC-3000/3100. DIP Research wurde 1994 von Phoenix Technologies übernommen.

Was war beim Portfolio anders?

1980 hatte Radio Shack seinen PC im Taschenformat, den TRS-80 PC-1, mehr als 9 Jahre früher veröffentlicht. Der Unterschied bestand darin, dass der TRS-80 PC-1 nur in BASIC programmierbar war, während der Portfolio mit MS-DOS kompatibel war. Der Portfolio lief nicht mit MS-DOS, sondern wurde mit DIP-DOS betrieben. Der Portfolio wurde von DIP entwickelt und deren erste Version eines Betriebssystems, das mit MS-DOS 2.11 kompatibel war. Es gab keine interne Floppy-Diskette oder Festplatte für die Datenspeicherung. Alle Daten wurden im internen RAM gespeichert. Dieser Speicher war batteriegepuffert, so dass Daten nicht verloren gingen, wenn das System ausgeschaltet wurde. Auf der linken Seite befand sich ein Steckplatz für eine optionale Speicherkarte. Einige der 128 KB RAM des Portfolios, standardmäßig 32 KB, waren für die RAM-Disk (das Laufwerk C:) reserviert. Die verbleibenden 96 KB wurden von den integrierten Anwendungen verwendet. Eine davon war ein Adressbuch, welches Telefonnummern durch die Wiedergabe von Tastentönen über den Lautsprecher anwählen konnte. Dies funktionierte im Telefonnetz der USA und z. B. bei Geldautomaten, daher wurde der Portfolio in Hollywood-Filmen (Terminator) dazu verwendet, um ein Bankensystem zu hacken. Andere Anwendungen waren:

  • ein Tagebuch
  • ein Taschenrechner
  • ein Textverarbeitungsprogramm
  • eine Tabellenkalkulation